In der Energieversorgung mit erneuerbaren Energien spielt die Offshore-Windenergie eine tragende Rolle. Angesichts der begrenzten nutzbaren FlĂ€chen werden Offshore-Windparks in Gruppen, so genannten Clustern errichtet. Als Folge beeinflussen sich die Windparks und die einzelnen Anlagen gegenseitig. Im Windschatten hinter den Anlagen entstehen sogenannte Nachlaufströmungen (Wakes) mit geringeren Windgeschwindigkeiten und stĂ€rkeren Turbulenzen. Ziel des Projekts X-Wakes ist eine Erfassung der VerĂ€nderungen der Windbedingungen fĂŒr den Betrieb von Offshore-Windparkclustern bei groĂflĂ€chigem Ausbau. Dazu werden mit verschiedenen Messmethoden Daten erfasst, auf deren Basis Modelle fĂŒr kĂŒnftige Ausbauszenarien entwickelt werden können.
Die PlĂ€ne der Bundesregierung fĂŒr die Energiewende sehen vor, dass erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 einen Anteil von mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs decken sollen. Eine wesentliche SĂ€ule ist hierbei die Offshore-Windenergie. Doch die fĂŒr Windenergie nutzbare FlĂ€che in der Deutschen Bucht ist begrenzt, daher werden die Windparks meist in Gruppen, sogenannten Windparkclustern, gebaut. Solche Cluster können aus mehreren hundert Windturbinen bestehen. Im Windschatten hinter den Anlagen entstehen Nachlaufströmungen (Wakes) mit geringeren Windgeschwindigkeiten und stĂ€rkeren Turbulenzen. Unter bestimmten atmosphĂ€rischen Bedingungen können sich diese Nachlaufströmungen ĂŒber Entfernungen von mehr als 50 Kilometern erstrecken.
Im Forschungsprojekt X-Wakes untersucht die TU Braunschweig gemeinsam mit sechs weiteren Partnern diese NachlĂ€ufe und andere kumulative Effekte, wie den âGlobal Blockage Effectâ um herauszufinden, wie sich die Windparkcluster gegenseitig beeinflussen und welche Auswirkungen ein groĂflĂ€chiger Ausbau der Offshore-Windparks auf die zukĂŒnftigen WindverhĂ€ltnisse haben wird. Mit den Messergebnissen des Projekts werden Computermodelle weiterentwickelt, um mit diesen die ErtrĂ€ge der Windparks fĂŒr kĂŒnftige Ausbauszenarien unter realistischen Bedingungen vorhersagen zu können.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten dabei mit einer Kombination aus sich ergĂ€nzenden Methoden. StationĂ€re Messungen per LiDAR an verschiedenen Standorten in der Deutschen Bucht liefern kontinuierlich meteorologische Daten. Mit Hilfe von satellitenbasierten Fernerkundungsdaten wird die Ausdehnung der NachlĂ€ufe groĂflĂ€chig analysiert. Messkampagnen mit dem Forschungsflugzeug der TU Braunschweig in geringer Flughöhe liefern zusĂ€tzlich hochaufgelöste meteorologische Daten.
Projekt | X-Wakes |
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Kooperationspartner | Institut fĂŒr FlugfĂŒhrung (IFF) |
Fraunhofer-Institut fĂŒr Windenergiesysteme | |
Karlsruher Institut fĂŒr Technologie (KIT) | |
Carl von Ossietzky UniversitĂ€t Oldenburg (Zentrum fĂŒr Windenergieforschung, ForWind) | |
Eberhard Karls UniversitĂ€t TĂŒbingen | |
Helmholtz-Zentrum Geesthacht | |
UL International GmbH | |
Förderinstitution | BMWI |
Ansprechpartner | Thomas Rausch |